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Architekturbüro räumt Fehler und Versäumnisse ein

12. Juni 2018
Der Gemeinderat hat schon mehrfach über den Kostenstand in Sachen Umbau und Erweiterung des La Vita Seniorenzentrums informiert.

Die letzten Arbeiten wurden im Sommer 2016 vergeben. Im Januar 2017 zeigte sich, dass die Kostenprognose vom Dezember 2016 nicht präzise war. Bereits frühere Orientierungen über den Kostenstand stimmten nicht mit der Realität überein. Verantwortlich für die Kostenkontrolle blieb in erster Linie das Architekturbüro, welches gleichzeitig die Bauleitung ausübte.

Das Architekturbüro hat zwischenzeitlich eingeräumt, die Kostenkontrolle nicht bzw. nicht zureichend geführt zu haben. Aufgrund der fehlerhaften Informationen zum Kostenstand liess die Baukommission zusätzliche Arbeiten ausführen, welche im Sinne einer Verbesserung des Umbauprojekts angezeigt waren, jedoch ausschliesslich unter der Prämisse erfolgten, dass damit die gesetzlichen Kompetenzvorgaben ausgehend vom bewilligten Gesamtkredit eingehalten blieben. Zudem führten gewisse Mängel bei der Arbeitsausschreibung zu Mehrkosten, indem der Anteil an Regiearbeiten übermässig hoch ausfiel.

Die erhebliche Überschreitung der Kreditvorgaben ist stossend und bedauerlich. Neben der  bereits beschriebenen Ursache darf aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass der Umbau während des laufenden Betriebs des La Vita Seniorenzentrums eine grosse Herausforderung darstellte. Diese Ausgangslage wurde von allen Beteiligten schlicht unterschätzt. Auch die Baukommission des La Vita muss sich den Vorwurf gefallen lassen, den anspruchsvollen Rahmenbedingungen zu wenig Beachtung geschenkt und die Rapportierung des Architekten zu unkritisch gewürdigt zu haben.

Die Gemeinde Goldach hat mit dem verantwortlichen Architekturbüro eine Vereinbarung getroffen, welche die zivilrechtliche Verantwortlichkeit abschliessend regelt. Das Architekturbüro verzichtet auf rund einen Viertel ihres Gesamthonorars und trägt die Kosten für das externe Gutachten. Mit weiteren Untemehmungen wurden bilateral Einigungen erzielt.

Die Gesamtkosten für den Umbau und die Erweiterung des La Vita Seniorenzentrums belaufen sich unter Berücksichtigung des vereinbarten Honorarverzichts sowie der erzielten Vergleiche mit einzelnen Unternehmen auf CHF 19'253'998.05. Darin noch nicht enthalten sind die noch nicht verfügten Anschlussgebühren für Kanalisation und Elektrisch.

Für den Gemeinderat bleibt offensichtlich, dass eine solche Kostenüberschreitung ohne Genehmigungsgrundlage nicht mehr passieren darf. Er hat die Prozessabläufe und das gemeindeinterne Controlling bereits angepasst Letztlich bleibt gleichwohl zu erwähnen, dass der Bau bzw. der Umbau an sich sehr gelungen ist und sich die Bewohnerinnen und Bewohner im Heim wohl fühlen. Die zusätzlich ausgeführten Arbeiten beinhalten im Übrigen auch einen Mehrwert.

Der erste Jahresabschluss und der Voranschlag für 2018 zeigen, dass sich das Haus trotz der Mehrkosten vollumfänglich selbst trägt, und zwar mit den ursprünglich festgelegten Tarifen für die Bewohnerinnen und Bewohner. Das La Vita Seniorenzentrum profitiert dabei von den sehr tiefen Zinsen auf Fremdkapital, die zu einem grossen Teil langfristig gesichert sind. Die Mehrkosten gehen folglich nicht zu Lasten der Steuerzahler.

saniertes Seniorenzentrum

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