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Badi-Saison mit einigen Pannen

14. August 2020
Das Schutzkonzept für das Freibad Seegarten hat zwar im Grundsatz funktioniert. Die Umsetzung hat jedoch verbreitet zu Kritik geführt. Diese war in vielen Fällen auch begründet, wie der Gemeinderat feststellen muss.

Die Badi Goldach ist beliebt. Daran hat auch Corona nichts geändert. Der Andrang an einigen schönen Tagen war zu gross, um die Abstandsregeln einzuhalten. Der Zugang musste deshalb zeitweise geschlossen werden. Dafür hatte die grosse Mehrheit der Besucherinnen und Besucher auch Verständnis.

Das Schutzkonzept für das Freibad basiert auf den Empfehlungen des Verbandes Hallen- und Freibäder und beinhaltet eine maximale Besucherzahl, die sich auf die Gesamtfläche der Badi stützt. Das Konzept geht davon aus, dass sich die Gäste auch über die ganze Fläche verteilen und so die Abstandsregeln beachten. Die Praxis sieht aber anders aus. Es ergab sich eine Konzentration auf die Liegeflächen rund um das Kinder- und das Schwimmbecken.

Die Verantwortlichen mussten festlegen, ob sie gleichwohl an der maximalen Besucherzahl gemäss Konzept festhalten oder sich an den tatsächlichen Verhältnissen orientieren wollen. Sie entschieden sich für Letzteres und damit für die Sicherheit der Gäste, obwohl grundsätzlich die Eigenverantwortung gilt. Es zeigte sich aber, dass diese Variante in der Umsetzung viel anspruchsvoller ist, weil sie eine subjektive Beurteilung durch die Badmeister erfordert und damit die Dauer der Schliessung schwer vorhersehbar ist.

Gerade diese Problematik hätte eine gute Kommunikation vor Ort erfordert. Diese fand jedoch nicht oder nicht in genügendem Ausmass statt. Gäste standen oft sehr lange vor verschlossenen Türen, obwohl dauernd auch Personen das Bad verliessen. Es erfolgte kaum eine Information, wann wieder Aussicht auf Einlass besteht. Das führte zu grossem Unmut. Hier wäre ein früheres Eingreifen der Behörden nötig gewesen. Der Gemeinderat entschuldigt sich dafür.

Es bleibt zu hoffen, dass für die Saison 2021 wieder ein normaler Badibetrieb möglich ist. Sollte sich ein weiterer Corona-Sommer abzeichnen, wird der Gemeinderat aufgrund der Erfahrungen das Eintrittsregime anpassen, d. h. die maximale Besucherzahl einzig anhand der tatsächlich belegten Liegefläche festlegen und sich nur noch darauf abstützen. Innerhalb des Bades gilt dann ausschliesslich die Eigenverantwortung. Das kann zwar auch zu Unzufreidenheit führen, dafür ist das System transparent und verständlich.

Damit genaue Zählungen möglich sind, braucht es Anpassungen beim Eingangsbereich. Heute werden einzig die Eintritte über das Drehkreuz erfasst. Beim Ausgang findet keine Zählung statt. Der Gemeinderat wird dafür vorsorglich einen Kredit ins Budget 2021 aufnehmen.

Die Saison 2020 hat auch die Badmeister an ihre Grenzen gebracht. Der Umgang mit aufgebrachten Badigästen ist sehr anspruchsvoll und verlangt eine hohe Sozialkompetenz. Es ist Aufgabe der Gemeinde, ihr Personal entsprechend zu befähigen. Auch das ist eine Lehre aus dem diesjährigen Betrieb.

 

geschlossenes Bad

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