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Das Dorfzentrum neu gestalten!

30. November 2009
Die Hauptstrasse muss saniert werden. Das Schäfli-Areal bietet Platz für eine neue Zentrumsüberbauung. Nutzen wir die einmalige Chance, das Zentrum unseres Dorfes neu zu gestalten.
Hauptstrasse

Am 1. Januar 2009 trat der neue Kantonsstrassenplan in Kraft. Die Hauptstrasse ist neu Teil des Kantonsstrassennetzes. Bau und Unterhalt obliegen dem Kanton. Die Strasse muss in den nächsten Jahren saniert werden. Diese Chance möchte der Gemeinderat für eine neue Gestaltung nutzen.

Heute präsentiert sich die Strasse als überbreite Asphaltfläche. Entsprechend dem 2003 durchgeführten Wettbewerb soll die Strasse schmaler werden, das heisst zwei Fahrbahnen à 2.75 m Breite und ein multifunktionaler Mittelstreifen von 2.00 m Breite. Dadurch erhalten die angrenzenden Liegenschaften mit den verschiedenen Geschäften deutlich mehr Platz. Es ist vorgesehen, diese «Fussgängerzone» einheitlich und durchgehend mit Plattenbelägen zu versehen. Als Folge davon werden die Rechtsvortritte aufgehoben.

Zur Diskussion stand auch, die Hauptstrasse als Begegnungszone zu gestalten. Bei diesem Modell haben Fussgänger generell Vortritt gegenüber dem Autofahrer. Fussgängerstreifen entfallen. Solche Lösungen funktionieren aber nur dort, wo sich Fussgänger- und Fahrzeugaufkommen in etwa die Waage halten, beispielsweise in Innenstädten. Die Hauptstrasse weist heute einen durchschnittlichen Tagesverkehr von 10‘000 Fahrzeugen auf. Die Zahl der Fussgänger ist viel geringer. Sie würden deshalb gegenüber dem Auto deutlich den Kürzeren ziehen. Die Sicherheit wäre nicht gewährleistet. Der Gemeinderat schlägt deshalb für die Hauptstrasse das Anbringen von fünf Fussgängerstreifen vor. Diese bewirken automatisch eine Geschwindigkeitsreduktion.

Vorher Dorfbach sanieren

In der Hauptstrasse verläuft eingedolt der Dorfbach. Die Platzverhältnisse lassen es leider nicht zu, das Gewässer wieder offen zu führen. In Zusammenarbeit mit dem Baudepartement liess der Gemeinderat die Abflusskapazität des Baches prüfen. Diese genügt einem 100-jährigen Hochwasser nicht. Das bedeutet, dass vor der Strassensanierung und -umgestaltung die Bacheindolung erneuert bzw. vergrössert werden muss.

Kernproblem Parkplätze

Während man in Städten wie St. Gallen und in Ferienorten rund um die Welt die autofreien Zentren geniesst, herrscht in unseren ländlichen Regionen noch stark die Meinung vor, man müsse unmittelbar vor jedem Laden mit dem Privatauto parkieren können. Auch geht gerne vergessen, dass man bei einem Einkaufsbummel durch die Shopping Arena trotz zentraler Tiefgarage weit grössere Distanzen zurücklegt als vom Rathausparkplatz zu allen Geschäften des Zentrums.

Beim Bau der Hauptstrasse werden einige Parkplätze vor den Ladengeschäften der neuen Gestaltung weichen müssen. Auch die neue Strassenklassierung hat diesbezüglich Folgen. Es ist nicht erlaubt, Parkplätze so anzuordnen, dass rückwärts auf Kantonsstrassen eingefahren werden muss.

Wenn Parkplätze wegfallen, braucht es Ersatz. Der Gemeinderat sieht die Lösung in einer öffentlichen Tiefgarage in der neuen Zentrumsüberbauung auf dem Schäfliareal.

Neue Zentrumsüberbauung Schäfli

Die Gemeinde ist Eigentümerin der Schäfli-Liegenschaft und der angrenzenden Grundstücke. Mit Josef Streule konnte sie zudem einen Vorvertrag für dessen Gewerbeliegenschaft abschliessen. Insgesamt stehen damit 2‘919 m2 gesichert zur Verfügung.

Ursprünglich sah der Gemeinderat das Schäfli-Areal auch als Standort für einen neuen Gemeindesaal. Dieser ist aber noch nicht spruchreif. Um die neue Zentrumsüberbauung nicht um Jahre zu verzögern, möchte der Gemeinderat diesen Saalstandort fallen lassen. Mit dem SBB-Areal steht weiterhin eine gute Option zur Verfügung.

Der Gemeinderat hat das «Wunschprogramm» für die neue Zentrumsüberbauung definiert: öffentliche Tiefgarage, Restaurant, Ladenlokale, Büros, Wohnungen und ein Dorfplatz. Er beauftragte Architekt Bruno Bossart mit verschiedenen Machbarkeitsstudien. Aus den sehr interessanten Vorschlägen bevorzugt der Gemeinderat die Variante «Dorfplatz». Diese sieht entlang der Haupt- und Blumenstrasse mehrgeschossige Bauten vor. Dahinter soll ein grosszüger Dorfplatz entstehen, der diesen Namen auch verdient.

Als nächstes gilt es nun, das Raumprogramm zu verfeinern. Dieses wird die Grundlage für einen Investorenwettbewerb sein. Vereinfacht gesagt: Die Gemeinde verfügt über 2‘919 m2 Land und auf diesem soll das vorgegebene Raumprogramm verwirklicht werden. Wer in einem Wettbewerb das beste Projekt vorlegt, kann das Land zu einem festgesetzten Preis erwerben. Die Gemeinde wird also nicht selber bauen, sondern sich allenfalls an der öffentlichen Tiefgarage beteiligen. Ziel ist es, den Boden zu den Einstandspreisen zu verkaufen. Allerdings muss uns allen eine Neugestaltung des Zentrums, ein neuer Dorfplatz zum Verweilen, Einkaufen, Musizieren usw. unter Umständen auch etwas wert sein.

An der nächsten Bürgerversammlung wird der Gemeinderat der Bürgerschaft dieses Vorgehen in einer Grundsatzabstimmung unterbreiten. Er möchte wissen, ob die Stossrichtung stimmt. Selbstredend wird diese Abstimmung auch ein Vorentscheid zum Saalstandort sein.

Verlegung Dorfbach im Grundstück der Eilinger Holz AG

Die Eilinger Holz AG plant, im Industriegebiet Rietli ein neues Betriebsgebäude zu bauen. Auf dem heutigen Grund-stück an der Schulstrasse ist eine Betriebserweiterung praktisch unmöglich, weil der Dorfbach das Grundstück teilt. Nach dem Wegzug des Unternehmens wird das Gewässer deshalb an die Schulstrasse verlegt und damit eine Überbauung des Grundstücks ermöglicht. Das Projekt wertet zudem den Bach als Naturelement im Dorfzentrum auf, indem er wieder begrünte Böschungen erhält.

Schulwegsicherung

Sichere Schulwege sind dem Schul- und dem Gemeinderat ein grosses Anliegen. Die Veränderungen auf dem Grundstück der Eilinger Holz AG bilden eine einmalige Chance, die Sicherheit auf der Schulstrasse zu erhöhen. Vorgesehen ist ein neuer Fussweg entlang dem Bach auf dem Grundstück Eilinger. Auf der gegenüberliegenden Seite wird das Trottoir auf 2 m verschmälert. Richtung Dorfzentrum ist ein Radstreifen von 1,5 m geplant. Für den Bus werden Halte-buchten gebaut. Gleichzeitig ist es möglich, den Übergang Dufourstrasse mit einer Mittelinsel zu sichern.

Anschluss Sulzstrasse

In die gleiche Richtung zielen Verbesserungen beim Dorfplatzkreisel. Die Sulzstrasse soll vor der Kreiseleinfahrt etwas verbreitert und mit einer Mittelinsel versehen werden. Dadurch erhöht sich die Sicherheit für Fussgänger bei diesem Übergang. Gleichzeitig ist geplant, das Verkehrsregime im Gebiet Neumühle zu verändern. Die Zufahrt zur AVD wird verbessert, der Knoten Neumühlestrasse / Metzgergasse mit einer Mittelinsel und einem Baum gesichert und die Konsumstrasse mindestens teilweise aufgehoben. Sie soll neu nur noch als Sackgasse von der Metzgergasse her befahrbar sein. Damit fällt eine Kreiseleinfahrt weg. Allerdings sind für die vorstehenden Anpassungen noch umfangreiche Landerwerbsverhandlungen nötig.

Projekte und Kosten

Für die Strassen und den Dorfbach liegen Projekte in unterschiedlichen Detaillierungsgraden vor. Die Kosten sind noch nicht vollständig ermittelt. Es geht in einem nächsten Schritt insbesondere darum, die Kostenverteilung zu klären. Der Kanton trägt die eigentlichen Baukosten der Hauptstrasse. Die Kosten für die Gestaltungselemente muss die Gemeinde tragen. An die Bachsanierung zwischen Hauptstrasse und Weierstrasse sind Subventionen von Bund und Kanton zu erwarten. Einen Teil müssen die bevorteilten Grundeigentümer übernehmen. Diese Abklärungen laufen noch. Selbstverständlich wird die Bürgerschaft zu allen Projekten die notwendigen Kredite sprechen müssen. In diesem Sinne hat immer die Bürgerschaft das letzte Wort.
Goldacher Dorfzentrum
Das Goldacher Dorfzentrum wird sich in den kommenden Jahren stark verändern.

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