Gemeinde prüft Regionalwerk
Die Marktöffnung liberalisiert zwar den Handel, bringt für die Versorgungswerke im Bereich Netze aber eine noch stärkere Regulierung mit sehr engen Bandagen. Der administrative Aufwand ist enorm, der Nutzen auch für den Konsumenten eher bescheiden.
Neue Aufgaben wie die Versorgung mit Glasfasernetzen kommen auf die Werke oder Gemeinden zu. Es gilt also einerseits, mit möglichst schlanken Strukturen Kosten zu sparen, und andererseits, durch die Grösse zu vorteilhafteren Konditionen im Einkauf zu gelangen. Gleichzeitig sind grosse Anstrengungen im Marketing zu machen, um die interessanten Kunden – bei allen angebotenen Medien – bei der Stange zu halten. Dazu sind auch laufend Investitionen in die Technologie und Administration zu machen, um den rechtlichen Anforderungen zu entsprechen und die Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten.
Es stellt sich deshalb die Frage, ob die notwendige Professionalität und Wettbewerbskraft für die Technischen Betriebe / EVUs überhaupt noch zu erreichen sind oder ob die Zukunft nicht besser im Verbund angegangen werden soll.
Für die meisten Gemeinden oder EVUs sind die Netze das eigentliche Tafelsilber. Der Verkauf oder die Einbringung in eine grössere, regionale Gesellschaft ist politisch mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht mehrheitsfähig. Eine neue Organisation muss dieser Tatsache Rechnung tragen. Die Netze verbleiben im Eigentum der Gemeinden.
Aus dieser Ausgangslage entstand die Idee, die Gründung einer regionalen Betriebsgesellschaft, der Regionalwerk Bodensee, zu prüfen. Die interessierten Gemeinden sind nun eingeladen, zu entscheiden, ob sie sich diesem Projekt anschliessen möchten. Der Gemeinderat ist vom gewählten Ansatz überzeugt. Er hat deshalb beschlossen, sich daran zu beteiligen.