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Anerkennungspreis 2014/15 für spezielles Engagement geht an die Betreuergruppe Amphibiensperre

30. November 2015
Die Gemeinde Goldach verleiht alle zwei Jahre einen Preis für spezielles Engagement. In diesem Jahr zeichnet der Gemeinderat die Betreuergruppe Amphibiensperre aus, die sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich für Amphibien einsetzt.
Alljährlich wandern im Februar/März tausende von Amphibien (Erdkröten, Grasfrösche und Bergmolche) aus ihren Überwinterungsgebieten zum Schlossweiher in Untereggen, um sich fortzupflanzen. Der Schlossweiher Untereggen ist ein Laichgewässer von nationaler Bedeutung. Die Wanderung ist für die Amphibien lebensgefährlich, weil sie die verkehrsreiche Untereggerstrasse überqueren müssen.

Als immer mehr überfahrene Amphibien zu verzeichnen waren, begann Josef Zoller - damals Biologielehrer am Seminar Rorschach - im Jahr 1973 mit dem Bau von Schutzzäunen. Diese 30 - 40 Zentimeter hohen Hindernisse aus Plastik machen es den Amphibien unmöglich, die Strasse zu überqueren.

Die nachtaktiven Kröten, Frösche und Molche werden gezwungen, entlang den Schutzzäunen zu kriechen. Alle 10 bis 20 Meter ist ein Fangkübel eingegraben. Auf ihrer Wanderung plumpsen sie in diese Gefässe, aus denen sie sich nicht selber befreien können.

Am folgenden Morgen werden die Tiere so früh wie möglich von freiwilligen Helferinnen und Helfern befreit und zum Schlossweiher getragen. Um eine Übersicht über die wandernden Amphibien zu haben, werden sie nicht nur gezählt, sondern auch die Art und das Geschlecht aufgeschrieben.

So haben die Helferinnen und Helfer dieses Jahr zwischen dem 28. Februar und 20. April über 10'400 Amphibien (5'694 Erdkröten, 4'421 Grasfrösche, 653 Bergmolche, 51 Teichmolche und 29 Fadenmolche) registriert und über die Strasse zum Laichgewässer gebracht.

Am Mühliberg gibt es noch eine zweite, kleinere Sperre, welche die Amphibien vor der Autobahn schützt. Hier waren es dieses Jahr gut 700 Tiere (293 Erdkröten, 446 Grasfrösche und 3 Bergmolche), welche vor dem Überfahrenwerden gerettet werden konnten.

Unter der Leitung von Josef Zoller ist in den letzten Jahren ein engagiertes Team von freiwilligen Helferinnen und Helfern entstanden. Rund ein Dutzend Personen gehören zum festen Bestand. Sie setzen sich mit grosser Begeisterung ehrenamtlich für die bedrohten Amphibien ein. Oft sind auch Schulklassen aus Goldach und der ganzen Region mit Freude und Engagement im Einsatz. Das Interesse ist so gross, dass nicht alle berücksichtigt werden können. Die Amphibiensperre ist nämlich ein ausgezeichneter ausserschulischer Lernort.

Im Jahre 2007 wurde erstmals eine Rückwandersperre aufgestellt. Zwischen dem 22. März und dem 3. Mai 2015 erfasste die Amphibiengruppe über 5'000 Tiere auf der Rückwanderung und trug sie anschliessend vom Schlossweiher über die Untereggerstrasse, wo sie im Bachtobel des Hochstudenbachs in die Freiheit entlassen wurden.

Dieser jahrzehntelange und grossartige Einsatz ist für den Gemeinderat eine besondere Ehrung wert. Er hat die Betreuergruppe Amphibiensperre deshalb mit dem Preis für spezielles Engagement 2014/15 ausgezeichnet. Der Preis ist mit Fr. 2'000.00 dotiert. Die Preisträger haben die Ehrung mit grosser Freude entgegen genommen und bereits verlauten lassen, dass sie das Geld vollumfänglich zu Gunsten der Amphibien einsetzen werden.

Zu den Preisträgern gehören: Othmar Bachmann, Joe Bischof, Susi Bischof, Tom Bischof, Kuno Feurer, Emil Knechtle, Bernhard Krempl, Raffael Kuratli, Lukas Schildknecht, Marina Schurr, Felix Stürm, Hansruedi Vögeli, Beata Winiger und Josef Zoller.

Gruppenfoto
Gemeindepräsident Thomas Würth (ganz rechts) mit der ausgezeichneten Betreuergruppe Amphibiensperre: v.l.n.r. Othmar Bachmann, Joe Bischof, Josef Zoller, Hansruedi Vögeli, Marina Schurr, Felix Stürm, Emil Knechtle, Kuno Feurer, Lukas Schildknecht. Es fehlen: Susi Bischof, Tom Bischof, Bernhard Krempl, Raffael Kuratli und Beata Winiger

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