Kopfzeile

search

Inhalt

La Vita Seniorenzentrum wird deutlich teurer

23. Dezember 2016
Die aktuelle Prognose des beauftragten Architekten rechnet für den Umbau und die Erweiterung des La Vita Seniorenzentrums mit Mehrkosten von rund CHF 1,9 Mio. Damit stehen dem genehmigten Baukredit von CHF 15,95 Mio. Gesamtkosten von CHF 17,84 Mio. gegenüber.
Bereits vor einem Jahr informierte der Gemeinderat erstmals über zu erwartende Kostenüberschreitungen. Damals ging er allerdings noch von deutlich tieferen Zahlen aus. Die Prognose rechnete im Dezember 2015 mit Zusatzkosten von CHF 835'000.00.

Voranschlag zu optimistisch

Die Gründe für den Mehraufwand sind vielfältig. Sie liegen zum einen im Kostenvoranschlag selbst. Diesen kürzte der Gemeinderat bei der Erarbeitung in Absprache mit dem Architekten um pauschal 10 %, wie er es bereits erfolgreich bei der Sanierung des Warteggschulhauses und auch beim Bau des Jugendzentrums praktiziert hatte. Im Fall des La Vita zeigte sich nun aber, dass bei derart komplexen Bauvorhaben immer wieder unvorhersehbare und nicht vermeidbare Positionen auftreten. Erschwerend kam hinzu, dass nicht alle Planungskosten, die vor der Kreditgenehmigung aufliefen, in den Kostenvoranschlag einflossen. Dieser fiel damit zum Vornherein um rund CHF 450'000.00 zu tief aus. Schliesslich waren auch die Bauzinsen von gegen CHF 250'000.00, die bei Bauvorhaben der Gemeinde über den ordentlichen Zinsaufwand abgewickelt werden, nicht im Voranschlag enthalten. Beim La Vita Seniorenzentrum wirkte sich diesbezüglich die Auslagerung in ein öffentlich-rechtliches Unternehmen nachteilig auf die Bauabrechnung aus.

Unvorhergesehenes und Dringliches

Zum anderen verteuerten sich Positionen, weil der effektive Aufwand deutlich grösser war als ursprünglich erwartet, beispielsweise bei den Abbrucharbeiten im Erdgeschoss, bei der Entsorgung, bei den Innentüren oder den Bodenbelägen. Hinzu kamen Positionen, welche zwar nicht im Kostenvoranschlag enthalten waren, sinnvollerweise aber im Zuge der Bauarbeiten ausgeführt werden mussten. Dafür genehmigte der Gemeinderat entsprechende Zusatzkredite. Hier fällt beispielsweise die Totalsanierung der Küche ins Gewicht, welche eigentlich nicht Teil des Bauprojektes war. Entscheidende Mängel zeigten sich erst während der Arbeiten. Allein diese Position schlägt mit CHF 175'000.00 zu Buche. Rund CHF 208'000.00 verschlang die Gesamterneuerung der Kommunikationsanlagen. Bei der Erarbeitung des Voranschlages war noch nicht bekannt, dass die Swisscom auf Ende 2017 die Analoganschlüsse abschalten und eine aufwändige Umstellung auf digitale Kommunikation für das gesamte Haus nötig wird. Auch diese Investition liess sich nicht aufschieben, wäre sie doch – wie bei der Küche – nachträglich viel teurer ausgefallen.

Notwendige und dringliche Ausgaben darf der Gemeinderat ohne separaten Kredit beschliessen, auch wenn damit der Gesamtkredit überschritten wird.

Ordentlich kann der Gemeinderat Mehrkosten bis 10 % des ursprünglichen Kredites genehmigen. Zieht man die unaufschiebbaren Kosten für die Küchensanierung und den Ersatz der Kommunikationsanlage ab, verbleiben Mehrkosten von CHF 1,508 Mio. Franken oder 9,5 % des bewilligten Baukredites.

La Vita trägt sich selbst

Trotz der unerfreulichen Entwicklung der Kosten zeigt der Businessplan, dass sich das La Vita Seniorenzentrum vollumfänglich selbst tragen kann, wenn sich die Auslastung auch zukünftig im Rahmen der vergangenen Jahre bewegt. Das Unternehmen profitiert dabei auch von den sehr tiefen Kapitalzinsen. Bis Mitte Januar werden alle Zimmer wieder belegt sein.

Ohnehin überwiegt beim Gemeinderat die Freude am gelungenen Projekt. Das La Vita Seniorenzentrum präsentiert sich in neuem Glanz. Schön, hell, modern und ohne übertriebenen Luxus. Das war jedenfalls der Tenor bei den Bewohnerinnen und Bewohnern, den Angehörigen und den vielen Besucherinnen und Besuchern bei der offiziellen Einweihung des Hauses.

Bild La Vita

Sitemap