Querwaldein? Aber nein… - ein Appell an rücksichtsvolles Verhalten im Wald!
Leider stellen Forstdienst und Jagdverantwortliche immer wieder fest, dass insbesondere Bikerinnen und Biker abseits von offiziellen Wegen oder Bikerouten quer durch den Wald fahren oder sogar neue Biketrails anlegen. Das ist illegal und verstösst gegen das kantonale Waldgesetz, das Radfahren und Reiten abseits öffentlicher Strassen und Wege verbietet.
Warum ist das so wichtig? Der Wald ist nicht nur Erholungsort für uns Menschen, sondern auch Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Besonders im Frühling, während der Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit, benötigen Wildtiere ruhige Rückzugsgebiete. Vor allem tragende Tiere und deren Nachwuchs sind auf eine ungestörte Nahrungsaufnahme und Ruhe angewiesen. Kanalisierte Erholungsnutzung auf Waldstrassen kann ein Reh einigermassen gut einschätzen. Fahren als Beispiel Biker jedoch auf schmalen Trails quer durch den Wald, löst dies kräftezehrende und plötzliche Fluchtreaktionen aus. Das kann Wildunfälle auf Strassen verursachen, führt aber insbesondere zu einem erhöhten Nahrungsbedarf bei den Wildtieren. Diesen deckt das Wild u.a. mit dem Abäsen von saftigen Knospen und Blättern. Werden junge Bäumchen zu stark verbissen, kann dies die natürliche und für die Zukunft wichtige Waldverjüngung gefährden. Ein wichtiger Schlüssel für eine intakte, nachhaltige Waldverjüngung ist die Regulation der Wildbestände durch die Jagd. Damit diese schonend und zielführend ausgeführt werden kann, sind Bikesportlerinnen, Reiter, Joggerinnen und Spaziergänger gebeten, sich an die offiziellen Wege zu halten und rücksichtsvoll mit der Natur umzugehen. Hunde sollen an der Leine geführt werden.
Um ein besseres Verständnis für den Wald und die Lebensräume der Tiere zu schaffen, werden Forst- und Jagdbehörden in den kommenden Wochen und Monaten verstärkt aufklärende Massnahmen ergreifen. Ziel ist es, mehr Sensibilität für das Thema zu wecken. Die Sensibilisierung steht an erster Stelle. Das letzte Mittel wäre das Verteilen von Bussen. Wir bitten daher alle Waldbesucher, sich an die offiziellen Wege zu halten, um den Wald als wertvollen Lebensraum für Mensch und Tier zu bewahren. Aktivitäten in der Morgen- und Abenddämmerung haben ein besonders hohes Störungspotenzial.